Trockenaustrag in der KEZO, Hinwil

Bei der Entwicklung des Schlackentrockenaustrages wurde der thermische Verwertungsprozess um die Verfahrensgrösse der Tertiärluft erweitert. Analog zur Primär- und Sekundärluft unterstützt die Tertiärluft einen optimalen Verbrennungsprozess und ist daher in die Feuerleistungsregelung integriert. Der Anteil der Tertiärluft an der gesamten Verbrennungsluft beträgt weniger als 10 %. Um die Verbrennungsluftmenge nicht unnötig zu erhöhen, wurde die Sekundärluft um den Anteil der Tertiärluft reduziert, ohne dabei die CO-Werte der Rohgase zu erhöhen. Die Tertiärluft erfüllt, bevor diese am Verbrennungsprozess teilnimmt, jedoch weitere wichtige Funktionen beim Schlackentrockenaustrag, nämlich die Schlackenabkühlung, die Nachverbrennung von organischen Bestandteilen und die Windsichtung der Schlacke.

Prozessbeschreibung:

Die Schlacke wird über die Schlackenwalze möglichst kontinuierlich dem Schlackentrockenaustrag zugeführt. Die herunterstürzende Schlacke wird auf den Prallplatten des Trockenentschlackers weiter zerkleinert. Auch werden Glutnester in den Schlackenagglomeraten dadurch aufgerissen. Die Vibrorinne transportiert die einzelnen Schlackenteile langsam zur Siebmaschine und unterstützt somit die Prozesse Schlackenabkühlung, Nachverbrennung, Windsichtung und Siebung.

Vorteile des Verfahrens:

  • In der Schweiz könnte mit der Anwendung des Trockenschlackenaustrages rund 120‘000 t Schlackentransporte zum Teil über weite Distanzen eingespart werden. Weiter würde sich der Wasserverbrauch in der thermischen Verwertung um ca. 4 % reduzieren.
  • Die Trockenschlacke zeigt gegenüber der Nassschlacke vernachlässigbare kleine Glühverluste.
  • Aufgrund der Nachverbrennung im Trockenentschlacker kann der organische Kohlenstoff (TOC) in der Schlacke um über 50 % reduziert werden, was einer zusätzlichen Verbrennung von 6‘000 t Abfall/J in der Schweiz entspricht.
  • Bei den Eluaten zeigen sich markante Unterschiede. So eluiert die Nassschlacke bei den kritischen Schwermetallen Blei das 5-fache, bei Cadmium das 25-fache und bei Kupfer das 250-fache gegenüber der Trockenschlacke.
  • Erhalt der Abbindefähigkeit: Durch das Wasser im Nassentschlacker werden die Abbindereaktionen in der Schlacke bereits beim Austrag ausgelöst. Bei der Trockenschlacke können diese zu einem späteren, gewünschten Zeitpunkt ausgelöst werden.
  • Granulometrie: Bei der Trockenschlacke bleiben sämtliche Stoffe und Partikel in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Dem Konfektionieren der Schlacke nach Grösse, Gewicht, Farbe, Leitfähigkeit, etc. sind keine Grenzen gesetzt.
  • Grosse Teile in der Schlacke können einfach und sicher geborgen werden.